Was der letzte DDR-Staatschef Erich Honecker über Gorbatschows Verrat sagte
Erich Honecker war der ehemalige Staatsratsvorsitzende (1971 bis 1989) der Deutschen Demokratischen Republik (die DDR existierte von 1949 bis 1990),
Erich Honecker war der ehemalige Staatsratsvorsitzende (1971 bis 1989) der Deutschen Demokratischen Republik (die DDR existierte von 1949 bis 1990), die während der gesamten Geschichte des Kalten Krieges eines der führenden Länder des sozialistischen Lagers war.
In diesem Artikel möchte ich einige interessante Aussagen und Zitate von Erich Honecker über den Verrat von M.S. Gorbatschow aus seinem Buch „Die letzten Aufzeichnungen. Für Margot“. Dieses Buch wurde 2012 auf der Grundlage von Tagebucheinträgen herausgegeben, die Honecker 1992 im Berliner Gefängnis Moabit geführt hatte. In diesem Gefängnis wurde er von den Behörden der Bundesrepublik Deutschland unter dem Vorwurf untergebracht, er habe die Genehmigung erteilt, das Feuer an der Grenze für Menschen zu öffnen, die aus der DDR in den Westen geflohen waren. Erst als die deutschen Behörden merkten, daß sich die Gesundheit von Erich Honecker nach 169 Tagen im Gefängnis dramatisch verschlechterte (er war an Krebs erkrankt), durfte er zu seiner Tochter nach Chile reisen, wo er 1994 starb.
Bevor ich jedoch zu den Äußerungen von Erich Honecker über M.S. Gorbatschow übergehe, möchte ich auf Worte aufmerksam machen, die von seiner Frau Margot, die 26 Jahre lang Minister für Volksbildung in der DDR war (von 1963 bis 1989), geschriebenen wurden. (Der Text ist offenbar aus der russischsprachigen Ausgabe des Buches entnommen.):
«Самое страшное из того, что может случиться с человеком – это предательство. Невозможно простить оставление друга в беде или государственную измену. Предательство осуждается всеми религиями как грех, и порицается морально-нравственными законами общества...А что сделали Горбачёв и Ельцин? Ну хорошо, вы предали свою партию, свой народ, советскую власть. Ради власти, славы и наживы навлекли на миллионы людей нищету, горе и страдания. Но здесь хоть как-то можно оправдаться, поскольку в данном случае речь идёт о своей стране, её внутренних проблемах. Но как можно было отдать на растерзание врагу своих верных друзей за рубежом?»
„Das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann, ist Verrat. Es ist unmöglich einem Freund das Verlassen in der Not oder einen Landesverrat zu verzeihen. Verrat wird von allen Religionen als Sünde verurteilt und nach sittlich-moralischen Gesetze der Gesellschaft geächtet... Und was haben Gorbatschow und Jelzin getan? Na gut, sie haben Ihre Partei, Ihr Volk, die Sowjetmacht verraten. Um der Macht, des Ruhmes und des Gewinns willen haben sie Millionen Menschen in Armut, Leid und Elend gestürzt. Aber hier kann man sich irgendwie rechtfertigen, da es sich im gegebenen Fall um das eigene Land, seine inneren Probleme handelt. Aber wie konnte man seine wahren Freunde im Ausland dem Feind zum Fraß vorwerfen?“ Und nun gehen wir direkt zu den Zitaten von Erich Honecker über Gorbatschows Verrat aus seinem 1992 im Gefängnis „Moabit“ verfaßten Gefängnistagebuch über:
„Inzwischen sollten auch die letzten begriffen haben, daß die KPdSU unter Leitung von Gorbatschow die Sowjetunion und den Warschauer Pakt dem Imperialismus ausgeliefert hat. Jetzt fängt womöglich alles wieder von vorne an, vielleicht hat der dritte Weltkrieg schon begonnen.“ (Erich Honeckers Tagebuch vom 9. August 1992, S. 32) „Vor dem europäischen Haus, von dem jedoch Gorbatschow schwafelte, grauste mir. Und dann sein Berater, dieser Jakowlew, der wenigstens offen war und sagte, wer seiner Meinung nach an allem schuld war: Marx. 1917 sei mit Lenin als Marxisten das ganze Unheil über die Welt gekommen.“ (Erich Honeckers Tagebuch vom 11. August 1992, S. 37) „Was hat dieser dieser Gorbatschow nur für ein Gewissen? Ich kann mich an den Perestroika-Kleinbürger noch gut erinnern, als er mir seine Strategie und Taktik erläuterte und die Rolle, die seine Frau Raissa dabei spielen sollte. Und daran, wie er im Kreis der Generalsekretäre ängstlich darauf bedacht war, von uns gelobt und geliebt zu werden. Sein Ansehen war ihm immer wichtig. Einmal habe ich ihn zu beruhigen versucht, weil er im Selbstzweifel war. Ihm war der Beifall aus dem Westen allerdings wichtiger.“ (Erich Honeckers Tagebuch vom 11. August 1992, S. 37) „Mit ihm ging erst seine Funktion, dann die ganze KPdSU verloren. Jetzt lebt er von seinen Geldgebern, der Dollar wiegt nun mal schwerer als der Rubel. Alle kalten Krieger von Reagan bis Bush stellen sich schützend vor ihn. Gorbatschow hat offenbar nicht bemerkt, wie er zum Schuft wurde.“ (Erich Honeckers Tagebuch vom 11. August 1992, S. 37) (Die Seitenangaben stammen aus dem Buch von Erich Honecker, „Letzte Aufzeichnungen. Für Margot“. edition ost im Verlag Das Neue Berlin, Berlin, 2012.)
„Mit diesem Prozeß wird das getan, was man uns vorwirft: Man entledigt sich der politischen Gegner mit den Mitteln des Strafrechts. Aber natürlich ganz rechtsstaatlich.“ (Erich Honecker am 3. Dezember 1992, S. 149) Erich Honecker blieb seiner geliebten DDR und der Sowjetunion bis zu seinem Tod treu. Sogar in seinem Testament wies er darauf hin, daß sein Sarg mit der Flagge eines 1994 nicht mehr existierenden Staates, der Deutschen Demokratischen Republik, bedeckt sei. Der Westen hat auf die eine oder andere Weise mit allen ehemaligen Führern der ehemaligen sozialistischen Länder Osteuropas abgerechnet:
Der ehemalige Chef der Bundesrepublik Jugoslawien, Slobodan Milošević, starb in einer Gefängniszelle, als er vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in den Haag untersucht wurde. Der Chef der sozialistischen Tschechoslowakei, Gustáv Husák, wurde unmittelbar nach der «Samtenen Revolution» tatsächlich zu Tode gebracht. Der Leiter der polnischen Volksrepublik, Wojciech Jaruzelski, musste eine Reihe von erniedrigenden Prozessen durchlaufen, die nur mit seinem Tod endete. Unter Verletzung aller möglichen Rechtsnormen, ohne Gerichtsverfahren und ohne Untersuchung wurde der Führer des sozialistischen Rumäniens, Nicolae Ceaușescu, erschossen. Unter ungeklärten Umständen starb der ehemalige Chef des sozialistischen Bulgarien, Todor Schiwkow, genau in dem Moment, als die Mehrheit der bulgarischen Bevölkerung begann, seine Rückkehr an die Macht zu unterstützen. Aber keiner der Führer der Länder des Warschauer Vertrags hat Ende der 1980er Jahre, als sie mit der tatsächlichen Zustimmung Gorbatschows ihre Staaten zerstörten, die UdSSR oder das sowjetische Volk verraten... sie haben die Idee nicht verraten... Und keinem von ihnen hat die Sowjetunion jemals moralische Unterstützung gegeben...
(Quelle: https://dzen.ru/a/YDpE1YL8IXVNjZor) https://sascha313.livejournal.com/57352.html