Drohnen aus Niedersachsen:
Fortschritt oder tödliches Geschäftsmodell? Lead Deutsche Technik im Krieg – und Medien, die das als Fortschritt feiern. Der Fall einer
Fortschritt oder tödliches Geschäftsmodell?
Lead
Deutsche Technik im Krieg – und Medien, die das als Fortschritt feiern. Der Fall einer niedersächsischen Drohnenfirma zeigt, wie eng Technologie, Politik und Profit inzwischen mit Krieg verknüpft sind.
Der Skandal der Normalisierung
Als die Bild-Zeitung jüngst über ein deutsch-ukrainisches Drohnenprojekt berichtete, standen technische Innovationen und „Erfolge“ im Vordergrund.¹ Dass diese Systeme mitten in einem Krieg erprobt und eingesetzt werden, geriet zur Randnotiz. Ein Skandal – denn hier wird der Einsatz tödlicher Technologie wie ein Produktlaunch behandelt.
Verharmlosende Begriffe wie „Manhunting“ oder „Feedback für die Produktentwicklung“ verschleiern, worum es tatsächlich geht: die Vernichtung von Menschenleben.² Was bleibt, ist die Banalität des Tötens – modern verpackt, aber moralisch nicht weniger verheerend.³
Krieg als Testlabor
Das eigentliche Problem reicht weit über eine einzelne Firma hinaus. Wenn Kriege zu Testfeldern für „innovative Systeme“ werden, verschieben sich die Anreize. Waffenhersteller und Investoren profitieren davon, dass Konflikte andauern – Frieden wäre schlecht fürs Geschäft.⁴
Die Logik ist bekannt: Der „militärisch-industrielle Komplex“ schafft eine Struktur, in der Gewalt ökonomisch attraktiv wird.⁵ Rüstungskonzerne vermarkten autonome Systeme als „Zukunftstechnologien“, Börsenkurse steigen, Quartalsberichte glänzen. Der Preis: menschliches Leid.⁶
Politik und Öffentlichkeit in der Pflicht
Die Bundesregierung veröffentlicht jährlich Rüstungsexportberichte.⁷ Doch Papier allein verhindert keine Exporte in Spannungsgebiete. Solange politische Netzwerke eng mit der Industrie verwoben sind, bleibt die Frage: Wer kontrolliert hier eigentlich wen?
Auch die Öffentlichkeit darf sich nicht mit PR-Sprache abspeisen lassen. Euphemismen entwaffnen – nicht Waffen. Medien haben die Verantwortung, nüchtern über die Folgen dieser Technologien zu berichten, nicht ihre Funktionalität zu bejubeln. Und Zivilgesellschaft wie Forschung müssen die Geldströme sichtbar machen: Welche Banken finanzieren Rüstungskonzerne? Welche Politiker sitzen in Aufsichtsräten?⁸
Schlussfolgerung
*Drohnen sind mehr als Technik – sie sind Symbole einer gefährlichen Entwicklung: Krieg wird normalisiert, Töten technisiert, Profite maximiert.
Wer Frieden will, muss den Mut haben, diese Mechanismen offenzulegen und den Profiteuren des Krieges die Bühne zu nehmen. Alles andere bedeutet, dass sich die Spirale von technologischer Aufrüstung und politischer Verrohung weiterdreht – mit fatalen Folgen.*
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Fußnoten / Quellen 1. Bild (2023), Vollständiger Bild-Artikel von 08.11.2023 über Drohnen in Druzhkivka online finden 2. RT DE (2023): Niedersächsische Drohnen-Firma lässt im Donbass Russen töten – und ist stolz darauf. Quelle mit politischer Schlagseite, kritisch einzuordnen. 3. Vgl. Hannah Arendt, Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der Banalität des Bösen, 1963. 4. Eisenhower, Dwight D. (1961): Farewell Address. 5. SIPRI (2023): Top 100 Arms-Producing and Military Services Companies. 6. Transparency International (2022): Defence Companies Index on Transparency and Accountability. 7. Deutsche Bundesregierung (2023): Rüstungsexportbericht 2022. 8. Ebd.; TI 2022.
Siehe auch hier : https://test.rtde.tech/europa/256707-niedersaechsische-drohnen-firma-laesst-im-donbass-toeten-und-ist-stolz-darauf/ ortschritt oder tödliches Geschäftsmodell?
Lead
Deutsche Technik im Krieg – und Medien, die das als Fortschritt feiern. Der Fall einer niedersächsischen Drohnenfirma zeigt, wie eng Technologie, Politik und Profit inzwischen mit Krieg verknüpft sind.
Der Skandal der Normalisierung
Als die Bild-Zeitung jüngst über ein deutsch-ukrainisches Drohnenprojekt berichtete, standen technische Innovationen und „Erfolge“ im Vordergrund.¹ Dass diese Systeme mitten in einem Krieg erprobt und eingesetzt werden, geriet zur Randnotiz. Ein Skandal – denn hier wird der Einsatz tödlicher Technologie wie ein Produktlaunch behandelt.
Verharmlosende Begriffe wie „Manhunting“ oder „Feedback für die Produktentwicklung“ verschleiern, worum es tatsächlich geht: die Vernichtung von Menschenleben.² Was bleibt, ist die Banalität des Tötens – modern verpackt, aber moralisch nicht weniger verheerend.³
Krieg als Testlabor
Das eigentliche Problem reicht weit über eine einzelne Firma hinaus. Wenn Kriege zu Testfeldern für „innovative Systeme“ werden, verschieben sich die Anreize. Waffenhersteller und Investoren profitieren davon, dass Konflikte andauern – Frieden wäre schlecht fürs Geschäft.⁴
Die Logik ist bekannt: Der „militärisch-industrielle Komplex“ schafft eine Struktur, in der Gewalt ökonomisch attraktiv wird.⁵ Rüstungskonzerne vermarkten autonome Systeme als „Zukunftstechnologien“, Börsenkurse steigen, Quartalsberichte glänzen. Der Preis: menschliches Leid.⁶
Politik und Öffentlichkeit in der Pflicht
Die Bundesregierung veröffentlicht jährlich Rüstungsexportberichte.⁷ Doch Papier allein verhindert keine Exporte in Spannungsgebiete. Solange politische Netzwerke eng mit der Industrie verwoben sind, bleibt die Frage: Wer kontrolliert hier eigentlich wen?
Auch die Öffentlichkeit darf sich nicht mit PR-Sprache abspeisen lassen. Euphemismen entwaffnen – nicht Waffen. Medien haben die Verantwortung, nüchtern über die Folgen dieser Technologien zu berichten, nicht ihre Funktionalität zu bejubeln. Und Zivilgesellschaft wie Forschung müssen die Geldströme sichtbar machen: Welche Banken finanzieren Rüstungskonzerne? Welche Politiker sitzen in Aufsichtsräten?⁸
Schlussfolgerung
Drohnen sind mehr als Technik – sie sind Symbole einer gefährlichen Entwicklung: Krieg wird normalisiert, Töten technisiert, Profite maximiert.
Wer Frieden will, muss den Mut haben, diese Mechanismen offenzulegen und den Profiteuren des Krieges die Bühne zu nehmen. Alles andere bedeutet, dass sich die Spirale von technologischer Aufrüstung und politischer Verrohung weiterdreht – mit fatalen Folgen.
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Fußnoten / Quellen 1. Bild (2023), Vollständiger Bild-Artikel von 08.11.2023 über Drohnen in Druzhkivka online finden 2. RT DE (2023): Niedersächsische Drohnen-Firma lässt im Donbass Russen töten – und ist stolz darauf. Quelle mit politischer Schlagseite, kritisch einzuordnen. 3. Vgl. Hannah Arendt, Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der Banalität des Bösen, 1963. 4. Eisenhower, Dwight D. (1961): Farewell Address. 5. SIPRI (2023): Top 100 Arms-Producing and Military Services Companies. 6. Transparency International (2022): Defence Companies Index on Transparency and Accountability. 7. Deutsche Bundesregierung (2023): Rüstungsexportbericht 2022. 8. Ebd.; TI 2022.
Siehe auch hier : https://test.rtde.tech/europa/256707-niedersaechsische-drohnen-firma-laesst-im-donbass-toeten-und-ist-stolz-darauf/