Blogger Ossi
  • Home
  • Blog
  • Autor
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Wörterbuch
TwitterFacebookRSS

Abgewickelt DDR:Folge 1:

Wirtschaftskrieg im Namen der Einheit – Die Treuhand und der Ausverkauf der DDR „Die DDR war keine bankrotte Klitsche – sie wurde dazu

  • admin

admin

30/06/2025 • DDR

enter image description here Wirtschaftskrieg im Namen der Einheit – Die Treuhand und der Ausverkauf der DDR

„Die DDR war keine bankrotte Klitsche – sie wurde dazu gemacht.“

— Rudolf Hickel, Ökonom

⸻

Was ist ein Krieg wert, den niemand als solchen erkennt? Der wirtschaftliche Überfall auf die DDR wurde nicht mit Panzern geführt, sondern mit Bilanzen, Bewertungen und Betriebsstilllegungen. Die Waffe hieß „Treuhandanstalt“ – das Werkzeug einer beispiellosen Deindustrialisierung, getarnt als Wiederaufbauhilfe.

Von 1990 bis 1994 verkaufte, verschleuderte und liquidierte die Treuhand über 8.000 volkseigene Betriebe. Dabei wurden rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze vernichtet. Offiziell sollte die DDR-Wirtschaft „fit gemacht“ werden – tatsächlich wurde sie filetiert und verscherbelt. Der neue Markt wurde nicht geteilt, sondern überrannt.

Der Mythos vom maroden Osten

Immer wieder hieß es: Die DDR sei pleite gewesen, ineffizient, ein Sanierungsfall. Doch interne Gutachten, etwa von westdeutschen Banken, sahen das differenzierter: Viele Betriebe waren konkurrenzfähig – aber politisch unerwünscht. Was zählte, war nicht der Betriebserhalt, sondern die Marktbereinigung. Konkurrenz aus dem Osten? Weg damit.

Beispiel Kali + Salz: Die ostdeutsche Konkurrenz wurde aufgekauft und stillgelegt. Gewinner: der westdeutsche Chemieriese BASF – ein enger Verbündeter Helmut Kohls.

Zerschlagen, nicht saniert

Der Großteil der Treuhand-Chefs hatte keine Ost-Erfahrung – aber klare politische Leitlinien. Der Markt, so die Doktrin, würde es schon richten. Sanierung und Belegschaftsbeteiligung? Utopisch. Stattdessen: Verkauf zum symbolischen Preis – oft unter dem Wert des Grundstücks.

„Ich würde alles wieder genauso machen.“ — Birgit Breuel, letzte Treuhand-Chefin

Es ist diese Haltung, die das ganze Elend auf den Punkt bringt. Kein Bedauern, keine Einsicht. Stattdessen: neoliberaler Fanatismus im Endstadium.

⸻

Quellen & Belege: • Marcus Böick, Die Treuhand – Idee, Praxis, Erfahrung 1990–1994, Vandenhoeck & Ruprecht, 2018 • Interview mit Birgit Breuel in Der Spiegel, 1995 • Artikelserie „30 Jahre Treuhand“ in der Neuen Deutschland, 2020

Schlagworte: DDR Treuhand ANNEXION

Ähnliche Beiträge
  • Abgewickelt DDR :
  • Abwicklung DDR:Folge 5
  • Abgewickelt DDR: Folge 2

Letzte Beiträge

  • Krieg ist Frieden...

    20/07/2025

  • Faschistische Kriegsvorbereitung 2.0

    20/07/2025

  • politische Klerikalismus

    17/07/2025

  • politischer Klerikalismus

    15/07/2025

  • politischer Klerikalismus

    15/07/2025

Alle Beiträge: DDR
Nächster Beitrag
Abgewickelt DDR: Folge 2

Abgewickelt DDR: Folge 2

Die Medienkampagne – Die DDR als Dauerfeindbild „Der Antikommunismus ist die Grundtorheit unserer Epoche.“ — Thomas Mann ⸻ Was tun, wenn
30/06/2025 •DDR
Vorheriger Beitrag
Abgewickelt DDR :

Abgewickelt DDR :

Die DDR und die Legende von der Einheit „Geraubt, verleumdet, verdrängt – Die Abwicklung der DDR“ Konzept: Eine mehrteilige Serie, die mit
30/06/2025 •DDR
(c) Blogger Ossi Powered by HTMLy
  • Home
  • Blog
  • Autor
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Wörterbuch