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Was wir brauchen? Eine geschlossene, solidarische, internationale Widerstandsbewegung – kein Instagram-Reel, keine Feelgood-Kampagne, sondern eine
Was wir brauchen? Eine geschlossene, solidarische, internationale Widerstandsbewegung – kein Instagram-Reel, keine Feelgood-Kampagne, sondern eine organisierte Kraft, die den Herrschenden das Fürchten lehrt. Was wir haben? Kleinstgruppen, die sich lieber gegenseitig an die Gurgel gehen, als einmal über Klassenkampf zu reden.
Die Kapitalisten lachen sich krumm. Sie haben das Spiel längst durchgespielt: Spalte die Unterdrückten, lenk sie ab, gib ihnen Ersatzspielplätze. Und was machen wir? Wir liefern. Da gibt’s die Zehnmann-Kommune, die zwischen Räucherstäbchen und Kombucha über “Energieflüsse” diskutiert, aber mit einem Arbeiter nix anfangen kann. Daneben die ideologischen Seilschaften, die sich lieber über Gendersterne streiten als über Lohnraub. Und dann noch die erleuchteten Propheten des Bedingungslosen Grundeinkommens – dieser neoliberale Witz, der uns weismachen will, man könne das System mit seinem eigenen Schmiergeld austricksen.
Das alles sind keine Bewegungen – das sind Nebelkerzen. Und sie brennen wunderbar im Dienst der Herrschenden. Warum? Weil sie:
1.Die eigentliche Machtfrage gar nicht stellen – Hauptsache, man kommt irgendwie “klar”.
2.Jeder für sich kämpfen – Ego first, Solidarität? Nie gehört.
3.Ihre Weltsicht aus Ideologie zimmern, nicht aus Analyse.
4.So durchschaubar und handzahm sind, dass jeder
Verfassungsschutz-Azubi sie mit Links betreuen kann.
5.Den Rest des Widerstands gleich mit zerfleddern.
6.Und – das ist der Punkt – sie keinerlei reale Bedrohung für das
System darstellen.
Wer noch immer glaubt, man könne die Herrschenden mit Vernunft erreichen, dem empfehle ich ein Praktikum in der Rüstungsindustrie oder beim Immobilienkonzern – das öffnet Augen. Nein, die werden nicht zur Vernunft kommen. Sie handeln rational. Für ihre Klasse. Und solange wir nicht endlich anfangen, unsere Klasse wieder als Klasse zu begreifen, ihnen mit der gleichen Kälte, Härte und Klarheit zu begegnen – wird das hier nichts.
Denn solange wir uns in tausend Einzelkämpfe zersplittern, statt gemeinsam den Hebel da anzusetzen, wo es weh tut – an der Macht über die Produktionsmittel –, bleibt alles beim Alten: Ein bisschen Gender, ein bisschen Klima, ein bisschen Bio – aber nix Revolution.
Solidarität ist keine Wohlfühloption – sie ist unsere einzige Chance. Aber dafür müssten wir endlich aufhören, uns gegenseitig wie Feinde zu behandeln, während die wahren Gegner oben längst Champagner auf unseren Zerfall trinken.
Zeit aufzuwachen. Zeit, wieder Klasse zu zeigen.