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Veröffentlicht hat ihn Katerina Alexandridi, und der Ton ist klar: Ein ranghoher russischer Abgeordneter droht offen mit Angriffen auf Deutschland
Veröffentlicht hat ihn Katerina Alexandridi, und der Ton ist klar: Ein ranghoher russischer Abgeordneter droht offen mit Angriffen auf Deutschland – gemeint ist: auf Berlin. Und natürlich bricht sofort das große mediale Wehklagen aus: Wie kann man nur! Was für ein Barbar! Russische Drohpolitik! Aber Moment mal – worum geht’s hier eigentlich wirklich?
Wenn Berlin Taurus spielt – und Moskau Berlin nennt
Es geht um die Taurus-Raketen, also Hightech-Präzisionswaffen mit 500 Kilometern Reichweite, die Berlin an Kiew liefern könnte. Sie würden tief in russisches Territorium reichen – bis Moskau. Aber das Entscheidende: Diese Dinger funktionieren nur mit deutscher Hilfe. Technisch. Operativ. Politisch. Wer sie liefert, liefert also nicht nur Material – sondern gleich den Schlüssel zum Kriegseintritt mit.
Und das weiß auch Moskau. Dort sitzt man nicht auf der Leitung, sondern auf einem glasklaren strategischen Verständnis: Wenn Deutschland Waffen liefert, die russische Städte treffen können – und dabei auch noch den Zündmechanismus kontrolliert, dann ist das kein Beistand mehr, dann ist das Beteiligung.
Der russische Abgeordnete, der das laut ausgesprochen hat, sagt nichts anderes als das, was Lawrow, Peskow und sogar Militäranalysten seit Monaten betonen: Wer die Raketen liefert, lädt den Gegenschlag ein. Und wer glaubt, Russland werde still zusehen, wie man aus der Ukraine heraus russisches Gebiet beschießt – der sollte dringend weniger NATO-Talkshows und mehr strategische Realität konsumieren.
Aber natürlich: In der deutschen Presselandschaft ist das sofort „Drohung“ – so als hätte Russland morgens aus dem Nichts beschlossen, auf Berlin zu zielen. Der eigentliche Vorgang, nämlich dass deutsche Politiker ernsthaft darüber nachdenken, eine atomar bewaffnete Großmacht direkt zu provozieren, wird elegant unter den Teppich gekehrt. Und der liegt bekanntlich direkt vor dem NATO-Hauptquartier.
Dass solche Raketen überhaupt diskutiert werden, ist schon ein Zeichen völliger politischer Verblendung. Aber was die Sache wirklich gefährlich macht, ist nicht nur die Technik – sondern die ideologische Hybris einer deutschen Regierung, die glaubt, sie könne im Schatten der USA ungestraft mitspielen. Dabei hat Washington längst kalte Füße, während Berlin glaubt, man könne Weltpolitik mit Sekundarstufen-Moralismus und CDU-Kriegsrhetorik betreiben.
Friedrich Merz, der Mann mit dem Kanzlergesicht aus Karikaturpappe, deutet Taurus-Lieferungen an – grinst dabei staatsmännisch, als hätte er gerade eine Steuerreform angekündigt. Und die „Berliner Zeitung“ spielt brav die Rolle des Chronisten, der das Echo aus Moskau als unverschämte Bedrohung inszeniert – statt die Ursachen zu benennen.
Denn klar ist: Wenn Berlin Taurus will, dann spielt es mit dem Feuer. Und wenn Moskau dann Berlin nennt, ist das keine Eskalation – sondern eine Antwort. Eine brutale, aber logische Antwort auf eine Politik, die lieber NATO-Hörigkeit zelebriert, als den eigenen Verstand einzuschalten.
Politisch interessierte Menschen sollten sich eines merken: Dieser Krieg hat Regeln. Und wer glaubt, man könne Russland an der Nase herumführen, ohne dass Berlin zur Zielscheibe wird, lebt nicht in der Realität – sondern im sicherheitspolitischen Disneyland der transatlantischen Phantasieakademie.
Wer Frieden will, liefert keine Taurus. Wer es trotzdem tut, darf sich nicht wundern, wenn der Krieg zurückschaut.