Teil 3: Exportweltmeister im Krieg
Deutschland nennt sich gern „Exportweltmeister“. Meist denkt man dabei an Autos, Chemie oder Maschinenbau. Doch seit den 2000ern gehört auch
Deutschland nennt sich gern „Exportweltmeister“. Meist denkt man dabei an Autos, Chemie oder Maschinenbau. Doch seit den 2000ern gehört auch eine andere Ware fest ins Sortiment: Krieg. Panzer, Gewehre, Raketen – „Made in Germany“ rollt und knallt rund um den Globus.
Afghanistan: Der Frieden am Hindukusch
2001 hieß es plötzlich, Deutschland werde „am Hindukusch verteidigt“. Verteidigt wurde dort natürlich nicht die deutsche Bevölkerung, sondern die Interessen des Westens – Pipelines, Einfluss, Militärbasen. Die Bundeswehr blieb zwanzig Jahre, ließ Trümmer und tote Zivilisten zurück und zog schließlich genauso ab, wie sie gekommen war: im Schlepptau der USA.
Mali & Co.: Demokratie im Tarnanzug
Kaum aus Afghanistan raus, schon ging es nach Mali. Dort „stabilisiert“ die Bundeswehr seit Jahren – übersetzt: sie stützt Regierungen, die ohne westliche Waffen und Berater keine Woche an der Macht blieben. Offiziell geht es um Terrorbekämpfung, in Wahrheit um Rohstoffe, Handelswege und geopolitische Stützpunkte.
Der deutsche Frieden rollt auf Ketten
Währenddessen boomt die Rüstungsindustrie. Leopard-Panzer für Katar, U-Boote für Israel, Sturmgewehre für Mexiko. Das Arsenal der BRD ist so gefragt wie Mercedes und Audi – und wird ähnlich aggressiv vermarktet. Wer also von „Friedensnation“ redet, sollte vielleicht mal die Exportstatistiken durchsehen.
Man könnte auch sagen: Deutsche Panzer rollen heute nicht mehr durch Polen – sie rollen nach Polen, um dort für den nächsten Einsatz an der Ostfront geparkt zu werden.
Artikel 2? Ach, den haben wir doch schon entsorgt
Der Zwei-plus-Vier-Vertrag verpflichtete Deutschland zu militärischem Handeln nur im Einklang mit der UN-Charta. Doch spätestens seit Afghanistan ist klar: Dieses Versprechen ist so ernst gemeint wie ein Werbeslogan von Rheinmetall.
Exportweltmeister – auch beim Krieg
Von deutschem Boden geht also längst nicht nur Frieden aus, sondern auch ein ganzer Katalog an Rüstungsgütern. Deutschland liefert nicht nur Autos und Bier – sondern auch die passende Munition.
Ausblick
Im nächsten Teil geht es ins Heute: die Ukraine. Dort präsentiert sich Deutschland als „Friedensmacht“ – während Leopard-Panzer und Haubitzen gen Osten rollen. Der Leopard mit Olivenzweig im Maul wird unser satirisches Maskottchen.