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Wenn es nicht so bitter wäre, man müsste lachen: Deutschland will – wie 1914, wie 1939 – wieder die „stärkste Armee Europas“ stellen.
Wenn es nicht so bitter wäre, man müsste lachen: Deutschland will – wie 1914, wie 1939 – wieder die „stärkste Armee Europas“ stellen. Natürlich nur zur „Sicherung der Verteidigungsfähigkeit“. Natürlich. Ganz harmlos. Rein defensiv. Reiner Selbstschutz. So harmlos wie ein Panzer vor deiner Haustür.
Wer diesen Wahnsinn nicht sofort als Déjà-vu mit tödlichem Ausgang erkennt, hat entweder in Geschichte gefehlt oder liest zu viel „Stern“. Die Rhetorik ist altbekannt – die Reichswehr nannte es 1914 „Verteidigung gegen russische Barbarei“. 1939 hieß es „Präventivschlag gegen den Bolschewismus“. Heute ist es der „Schutz der Freiheit Europas“ – mit Leopard 2 und NATO-Kampfrhetorik. Nur diesmal geht’s um „Zeitenwende“ statt Blitzkrieg. Das ist alles? Nein – es ist wieder der Auftakt zur Mobilmachung im Interesse des Kapitals.
Denn während Friedrich Merz von „Verantwortung“ salbadert, zählen in den Chefetagen von Rheinmetall und Krauss-Maffei die Champagnerkorken rückwärts zum nächsten Quartalsgewinn. Rüstungsaktien steigen. Die Gewinne sprudeln. Der Rüstungshaushalt wächst schneller als die Reallöhne sinken. Und genau das ist der Punkt: Kriegswirtschaft ist Klassenkrieg. Nur dass nicht alle Klassen mit Bajonetten angreifen – einige sitzen einfach in Aufsichtsräten.
Für die werktätige Bevölkerung heißt das: Heizung runterdrehen, Butter teurer kaufen, Rente später – aber dafür Patriot-Raketen vorm Fenster. Das klingt nicht nach Sicherheit, sondern nach der Generalmobilmachung der Verarmung.
Und wenn die politische Klasse heute wieder Soldatentum und Kriegsbereitschaft predigt, dann nicht, weil sie selbst in den Schützengraben will. Sondern weil sie weiß: Wir sollen gehen. Die unteren Schichten, die „bildungsfernen Schichten“, die man sonst ignoriert, werden im Ernstfall wieder die Uniformen tragen. Natürlich in NATO-Farben. Und sterben dann vielleicht unter der Flagge der Freiheit – aber für das Kapital.
Die tägliche Kriegspropaganda der Medien: unterschwellige Bedrohung, Russland-Hass, Panzer-Porno. Alles wie gehabt. Nur diesmal läuft es über TikTok und Tagesthemen statt über Wochenschau und Volksempfänger. Die Inhalte sind dieselben: Mobilisierung, Militarisierung, Manipulation.
Fazit: Der deutsche Militarismus hat wieder Oberwasser. Die Parolen sind neu verpackt, doch der Motor ist alt: Profit und Macht auf Kosten der Arbeiterklasse. Wer das Spiel durchschaut, muss heute nicht mehr fragen, ob wir auf einen neuen Krieg zusteuern – sondern wann und wer zuerst marschieren soll. Und diesmal, Genossinnen und Genossen, dürfen wir nicht wieder zu spät NEIN sagen.
Weg mit der Kriegspropaganda! Weg mit der Aufrüstung! Für Frieden, Sozialismus und eine Zukunft ohne Schützengräben!