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Friedrich Merz will Krieg spielen. Nicht als Soldat, sondern als Strippenzieher im Maßanzug – einer, der seine Kanzlerambitionen aufmunitioniert
Friedrich Merz will Krieg spielen. Nicht als Soldat, sondern als Strippenzieher im Maßanzug – einer, der seine Kanzlerambitionen aufmunitioniert mit Panzerlieferungen, Propagandagranaten und der Aussicht auf die „größte Armee Europas“. Doch als er kürzlich in Washington bei Trump auflief, war davon nicht viel zu spüren. Der Mann, der zu Hause die Kriegstüchtigkeit predigt wie ein Sonntagspfarrer die Keuschheit, knickte ein wie ein Plastikmesser im NATO-Kantinenessen.
Vor Kameras gibt er den entschlossenen Führer – mit Blick auf Trump wurde Merz zum devoten Schülersprecher. Statt Durchhalteparolen gabs Durchwinken. Kein Aufbegehren, kein Stolz, nur devotes Einverständnis mit dem großen Bruder. Sogar seine altbackene Erzählung von angeblich „hunderttausenden entführten ukrainischen Kindern“ recycelte er – obwohl Kiew selbst längst einräumen musste, dass die Liste gerade mal 339 Namen enthält. Ob absichtlich gelogen oder nur schlecht gebrieft – bei Merz weiß man nie, was schlimmer wäre.
Dann auch noch bei FoxNews die hanebüchene Behauptung: Die Ukraine sei einst die „drittgrößte Atommacht“ gewesen. Und hätte sie die Waffen behalten, wären die Russen nie einmarschiert. So viel zum geopolitischen Sachverstand des Kanzlerdarstellers. Wer in der Realität lebt, weiß: Die Ukraine hatte Atomwaffen – aber keine Kontrolle darüber. Sie waren von Anfang an ein sowjetisches Relikt, wie das orangefarbene Telefon auf Jelzins Schreibtisch.
Doch bei all dem Getöse und Gekrieche steckt System dahinter: Die Aufrüstung ist kein Sicherheitsprojekt – sie ist ein gigantisches Subventionsprogramm für den US-Rüstungssektor. Deutschland zahlt, die Shareholder von Raytheon und Lockheed kassieren. Und Merz? Der betet die Liturgie der „transatlantischen Freundschaft“, während hierzulande die Inflation galoppiert und die Tafeln nicht mehr wissen, wohin mit den Warteschlangen.
Das Volk soll verzichten – auf Nord Stream, auf günstige Energie, auf soziale Sicherheit. Stattdessen: „Mehr arbeiten!“, ruft Merz. Rentner? Sollen malochen. Bürgergeldempfänger? Ausgepresst „bis an die Substanz“, wie CDU-General Linnemann sich nicht zu sagen schämt. Es ist der Rückfall in die Ideologie der Herrenmenschen – diesmal mit Börsenportfolio.
Und während Merz im Weißen Haus zu Trumps Pausenclown wird, verkauft er sich daheim als Generalfeldmarschall. Doch der letzte „Birnenkanzler“ hatte wenigstens Humor – Merz bleibt nur die Rolle der Abrissbirne. Seine Truppe aus neoliberalen Ideologen und transatlantischen Fanatikern wird nicht aufbauen, sondern abreißen. Sozialstaat, Infrastruktur, Reste an Souveränität – alles muss weg.
Der Kurs ist klar: Kriegstüchtigkeit nach außen, Kapitulation nach innen. Wer sich dagegen stellt, wird medial in die Tonne getreten – Opposition wird zur Störung erklärt. Doch wer schweigt, stimmt zu. Also: Laut werden. Deutlich. Und vor allem: Klassenbewusst.