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– Ein Gespenst geht um in Europa Wieder einmal muss ein Mythos herhalten, um das zu rechtfertigen, was keine*r wirklich will, aber alle zahlen
– Ein Gespenst geht um in Europa
Wieder einmal muss ein Mythos herhalten, um das zu rechtfertigen, was keine*r wirklich will, aber alle zahlen sollen: Aufrüstung, Militarisierung, Milliarden für Kriegsgerät, Luftabwehr und Bunkerbau. Der Westen hat seinen neuen/alten Feind wiederentdeckt – Russland. Und wie bei jedem guten Mythos ist weniger wichtig, ob er stimmt, sondern wozu er taugt.
“Russland bedroht Europa” – das erzählen uns NATO-Strategen, rechte CDU-Kanonenheinis wie Merz und ihre medialen Lautsprecher. Und natürlich gibt es gleich die passende Antwort: 400 Prozent mehr Raketenabwehr, gigantische Aufrüstungsprogramme, Verfassungsänderungen, Sozialkürzungen. Butter? Nein, Kanonen!
Warum das Ganze? Weil der Westen sich seine eigene Geschichte so zurechtgelegt hat, wie er sie braucht: Antikommunistisch, selektiv, blind für Kontinuitäten. Das Buch „Warum Deutschland seine Geschichte nicht aufarbeitet“ zeigt eindrucksvoll, wie die BRD nach 1945 ehemalige Nazis in Amt und Würden ließ – solange sie gegen die Sowjetunion waren. Der Bruch mit dem Faschismus war eine Show. Und genau dieses Geschichtsbild lebt heute wieder auf, wenn man Russland dämonisiert und zugleich ukrainische Nationalisten mit SS-Emblemen durch deutsche Parlamente winkt.
Diese Politik hat Tradition. Sie ersetzt jede echte Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit durch Erzählungen: vom „friedlichen Westen“, vom „demokratischen Europa“, vom „bösen Russen“. Dabei fehlt bis heute jede ernsthafte Begründung, warum Russland plötzlich ganz Europa überfallen sollte. Selbst NATO-Bonze Rutte kriegt diese Frage nicht beantwortet – aber das muss er auch nicht. Er ist fürs PR-Design zuständig, nicht für Argumente.
Die Wahrheit ist bitter: Die EU verwandelt sich Schritt für Schritt in ein autoritär geführtes Bündnissystem mit zentralisierten Machtbefugnissen und militärischer Orientierung. Und dafür braucht man Feindbilder. Früher die Kommunisten, heute wieder Russland. Hauptsache, die Kasse stimmt bei Rheinmetall & Co.
Wenn das nicht reicht, wird provoziert: Truppen an den Grenzen, Blockaden, Eskalationen. Man schafft Tatsachen, auf die Russland irgendwann reagieren muss. Dann hat man den „Angriff“, den man vorher herbeigeschrieben hat – die selbsterfüllende Prophezeiung. Im Kalten Krieg war das noch Propaganda. Heute ist es Kriegsvorbereitung.
Die Rechnung zahlen wieder wir: mit höheren Preisen, mit Kürzungen, mit der eigenen Zukunft. Und die Profite? Wandern dorthin, wo sie immer landen: Bei denen, die den Krieg brauchen wie andere den Schlaf.