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Manche glauben, „freie Marktwirtschaft“ sei so etwas wie Wetter – kann man nicht ändern, muss man hinnehmen. Ist halt so. Doch was da so
Manche glauben, „freie Marktwirtschaft“ sei so etwas wie Wetter – kann man nicht ändern, muss man hinnehmen. Ist halt so. Doch was da so unschuldig daherkommt, ist in Wahrheit ein durchgetaktetes System aus Ausbeutung, Konkurrenz und ideologischer Dauerberieselung. Frei ist hier nur eines – das Kapital. Frei, zu flüchten, zu plündern, zu zerstören. Der Markt regelt alles? Das erzählt man uns, während Konzerne gerettet werden, weil sie sich beim Zocken verpokert haben. Während Krankenhäuser schließen, weil sie nicht genug Profit bringen. Während Reiche in Steuerparadiese fliegen – mit dem Privatjet, versteht sich. Und was macht der „freie Markt“ mit der Industrie? Er zerlegt sie. Der Markt sagt: Was nicht sofort Gewinn bringt, wird abgewickelt. Forschung? Zu teuer. Ausbildung? Sollen andere machen. Umwelt? Naja, vielleicht später – wenn’s sich rechnet. Währenddessen machen sich ganze Regionen zur Ramschware in der globalen Auktion. Flexibilität? Die gibt’s auch – für Löhne, für Jobs, für Lebenswege. Prekär ist das neue Normal. Wer nicht spurt, fliegt. Wer krank wird, verliert. Wer zu langsam ist, hat „Pech gehabt“. Und wer reich geboren wird, hat eben „was aus sich gemacht“. Und dann das Märchen vom Wettbewerb. Als ob sich Bäcker gegenseitig um die besten Brötchen streiten. In Wahrheit dominieren Monopole, Oligopole, global gesteuerte Lieferketten. Wettbewerb? Nur beim Personalabbau. Alles andere: Absprachen, Fusionen, Erpressung. Frei ist daran nur die Lüge. Der Markt regelt? Was denn? Die Preise? Nur für die Armen. Die Löhne? Nach unten. Die Wohnungen? Für die mit dem größten Konto. Der „freie Markt“ hat keine Moral, kein Gedächtnis, kein Ziel. Nur ein Mantra: Mehr Profit. Alles andere ist Nebensache. Also ja – gebt mir eine Planwirtschaft, die versucht, Bedürfnisse zu erfüllen, statt Profite. Eine Wirtschaft, die sich an Menschen orientiert, nicht an Börsenkursen. Lieber ein ehrlicher Kampf mit der Realität – als dieses organisierte Chaos, das sich „Freiheit“ nennt, aber nur für die herrschende Klasse funktioniert. Schlusspunkt: Die Frage ist nicht „ob“, sondern „für wen“ Was am Ende zählt, ist nicht die Etikette – ob man es Planwirtschaft oder Marktwirtschaft nennt. Die Frage ist: Wer bestimmt? Wer profitiert? Und wer zahlt den Preis? In der DDR hat der Staat geplant – im Namen der Werktätigen. Das war nicht immer perfekt, aber es war politisch: ein Versuch, die Wirtschaft dem Volk zu unterstellen. Heute plant der Markt – aber nur für die Profiteure. Für sie läuft es wie geschmiert. Für alle anderen? Hamsterrad, Abstiegsangst, Abhängigkeit. Wer sich ernsthaft mit Wirtschaft beschäftigt, muss sich entscheiden: für eine Ökonomie, die Menschen braucht – oder eine, die Menschen benutzt. Für eine Gesellschaft, die Produktion nach Bedürfnissen organisiert – oder für eine, die Bedürfnisse nach Profiten zurechtstutzt. Die bürgerliche Kritik an der Planwirtschaft hat ein einziges Ziel: uns jede Alternative auszutreiben. Aber wer einmal begriffen hat, dass dieses System nicht „alternativlos“, sondern alternativfeindlich ist, der wird nicht mehr brav nicken. Der fängt an, Fragen zu stellen – und Pläne zu machen. Unsere Pläne. Denn die Zukunft gehört nicht den Märkten. Sie gehört den Menschen, die sie ihnen entreißen.